Dezember
Ich habe Ihnen einen umfangreichen Einblick in den Jahresablauf in meinem Bienenzuchtbetrieb gegeben und versucht, wichtige Tätigkeiten verständlich zu beschreiben. Durch das warme Wetter der vergangenen 2 Wochen haben unsere Bienen wieder zu brüten begonnen, Damit ist sichergestellt, dass die Restentmilbung im brutfreien Bienenvolk noch einige Zeit auf sich warten lässt. Aus Gesprächen mit Kunden und Kollegen entnehme ich, dass es regional bereits erhebliche Verluste an Bienenvölkern gibt. Der vergangene Winter war genauer betrachtet eigentlich Keiner, die Bienenvölker haben sehr früh zu brüten begonnen, sodass auch die Varroamilbe Ihre Chance nutzen konnte, sich zu vermehren. Das hatte zur Folge, dass bis zu 2 Varroagenerationen mehr bis zum Abräumen der Bienenvölker Anfang August entstanden waren. Wer da noch später mit der Varroabekämpfung begonnen hatte, oder die Varroabehandlung hatte zu wenig Wirkung, hat bereits die Rechnung dafür erhalten. Man muss bedenken die Varroamilbe kann sich in jedem Vermehrungszyklus fast verdoppeln, das tut bei den zusätzlichen 1 bis 2 Zyklen den Bienenvölkern schon sehr weh. Sind wir in normalen Jahren bei 500 bis 1000 Milben bei der ersten Sommerbehandlung gewesen, so konnte es heuer durchaus passieren dass mehr als 2000 Milben in den Bienenvölkern waren. Da hat sich eine wenig wirksame Varroareduktion für die Bienenvölker verheerend ausgewirkt. Zu Beginn der Varroainvasion vor ca. 30 Jahren sind von manchen Bienenvölkern bis zu 10 000 Milben bei den Behandlungen gefallen, die Bienen kamen relativ gut damit zurecht. Jetzt gibt es bei 1000 gefallenen Milben bei den Bienenvölkern Probleme, weil sich der Druck von verschiedenen Viruserkrankungen bedingt durch die Verletzung der Bienen von den Varroen stark erhöht hat.
Ich habe im Sommer von der Bannwabenmethode berichtet und kann dazu ergänzend berichten, dass heuer die Sammelableger mit den Bannwaben trotz sofortiger Behandlung mit Ameisensäure nicht lebensfähig waren und man zusehen konnte, obwohl täglich viele Jungbienen schlüpften, wurden die Sammelableger immer schwächer. Der Varroadruck in den Bannwaben war enorm.
Ich habe mir im September einen „Varroa Controller“ gekauft, das ist ein Gerät zur thermischen Behandlung von Brutwaben ohne Bienen. Als Ende September der Varroadruck wieder stark angestiegen war, natürlicher Abfall von bis zu 10 und mehr Milben täglich, habe ich von den Bienenvölkern zu Hause die Brutwaben der Wärmebehandlung unterzogen und die Varroen von den Bienen mit dem Varrox Verdampfer eliminiert. In dieser Zeit waren im Schnitt 2,5 Brutwaben in den Bienenvölkern vorhanden. Bei den Bienenvölkern der weiter entfernten Außenstände habe ich nur mit dem Varrox Verdampfer gearbeitet. In den vergangenen Tagen habe ich wieder den natürlichen Abfall gezählt. Das Ergebnis ist wie folgt, die Bienenvölker mit zusätzlicher Thermobehandlung der Brutwaben haben mehrheitlich null bis 1 gefallene Milbe pro Tag, die Bienenvölker der entfernten Außenstände ohne Thermobehandlung der Brut hatten einen täglichen Abfall von bis zu 10 Milben pro Tag. Das Ergebnis ist eindeutig. Jetzt muss ich nur noch die Thermobehandlung bereits im zeitigen Frühjahr versuchen, wenn erst maximal 3 Brutwaben vorhanden sind. Ich werde bei der Bannwabe probieren, die Bannwabe nach 11 bis 12 Tagen zu tauschen. Das kann sich sicher positiv auswirken.